WIdOmonitor 1/2016
Beitragssatzwahrnehmung und Wechselbereitschaft in der GKV
Die Mehrheit der Beitragszahler in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat die 2015 erfolgte Änderung der Beitragsregelungen gar nicht wahrgenommen – trotz breiter Diskussion in den Medien sowie systematischer Informationen durch die Kassen. Eine erste Umfrage zu Beitragssatzwahrnehmung und Wechselbereitschaft zeigt: Nur 18 Prozent wissen, dass sich die Beitragssatzregelung geändert hat. Obwohl fast alle Kassen seit Anfang 2015 einen individuellen Zusatzbeitrag erheben, wissen auch dies nach eigenem Bekunden nur 17 Prozent der Mitglieder. 20 Prozent gehen weiter davon aus, dass Zusatzbeiträge pauschal als fixer Eurobetrag erhoben werden. Die Wechselbereitschaft in der GKV ist derzeit gering. Aktuell geben weniger als zehn Prozent an, über einen Wechsel nachzudenken, drei Prozent haben konkret vor, sich eine andere Kasse zu suchen. Als Gründe nennen die meisten GKV-Mitglieder Leistungs- und Versorgungsaspekte, nicht allein den Preis oder Zusatzbeitrag. In den Zeiten großer Beitragssatzunterschiede vor Einführung des Gesundheitsfonds im Jahr 2009 war das noch anders.